Polnischer Korridor

Pọlnischer Kọrridor,

 

Dạnziger Kọrridor, Weichselkorridor, 30-90 km breiter Landstreifen zwischen Pommern im Westen sowie dem Unterlauf der Weichsel im Osten, den das Deutsche Reich im Versailler Vertrag (1919) an Polen abtreten musste. Mit 15 865 km² und rd. 330 000 Einwohnern umfasste er den größten Teil der früheren preußischen Provinz Westpreußen sowie Teile der Kreise Lauenburg, Bütow und Stolp. Er trennte die Freie Stadt Danzig und das weiterhin zum Deutschen Reich gehörige Ostpreußen vom deutschen Reichsgebiet. Mit dem Polnischen Korridor erhielt Polen einen Zugang zum Meer. Aufgrund des Versailler Vertrags musste Polen den ungehinderten Bahn-, Schiffs-, Post-, Telefon- und Telegrafenverkehr sicherstellen. Seit Oktober 1938 forderte A. Hitler - vielfach in ultimativer Form - die Rückgliederung Danzigs an das Deutsche Reich und den Bau einer exterritorialen Straßen- und Bahnverbindung durch den Polnischen Korridor (gegen eine formale Grenzgarantie und einen auf 25 Jahre gültigen Nichtangriffspakt). 1939 nahm er die deutsch-polnischen Differenzen in der Korridor- und Danzigfrage zum Anlass seines Angriffs auf Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus.